Diese Seite drucken

Chronik


 
Chronik

der Narrenzunft Todtmoos
 
"Am Anfang war das Feuer"
 
In unserem Wallfahrtsort Todtmoos war ursprünglich das Fastnachtsfeuer
der Höhepunkt der Fastnacht. Heute das sogenante "Schiibefüür",
welches noch in den einzelnen Ortsteilen Todtmoos-Strick und Todtmoos-Weg
regelmäßig stattfindet.
Jung und Alt traf sich am Fastnachtsfeuer, um den langen Winter zu vertreiben
und den Frühling zu begrüßen.
Es wurden glühende Holzscheiben in das Tal geschlagen und der
Liebsten mit dem Satz 
"Schiibi Schiibo, wem soll die Schiibe goh ?
die Schiibe soll de Muttergottes goh.
Schiibi Schiibo, wem soll die Schiibe goh ?
die Schiibe soll de Liebste goh. Un goht sie it, so gilt sie it".
 
Die ältere Generation traf sich anschließend im Wirtshaus, wo es auch
Fastnachtsküchli gab. Die "Alte Fastnacht", die heutige "Buurefastnacht" wurde
trotz strengstem Verbot der Kirche mit Tanz und guter Laune gefeiert.
 
"Urkundlich 1920"
 
Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die Brüder Tröndle aus Bad Säckingen
nach Todtmoos. Auch Hufschmied Franz Schoch aus Münchweier bei
Lahr zog es in die Schwarzwaldgemeinde. Zusammen mit dem Fuhrhalter
Josef Zimmermann genannt "Herrenmüller-Sepp" entstand der
Hemdglunki-Umzug.
1929 - ein gedenkwürdiges Jahr - der erste Narrenwagen war geboren.
Ernst Tröndle auch "Bemsel-Ernst" genannt und Franz Schoch bauten für
die Fastnacht eine Lokomotive, welche durch die Staßen von Todtmoos und in den
einzelnen Ortsteilen fuhr.
Es war ein eiskalter Wintertag und troz Schaps und Dampf von der Lokomotive
musste die Besatzung samt Gäste frieren.
 
"Nachkriegsjahr" anno 1947
 
Die Dreißiger Jahre und der Zweite Weltkrieg liesen das Fastnachtgeschehen
wie fast überall auch in Todtmoos verschwinden.
Erst 1947 schlossen sich ein paar heimgekehrte Soldaten, einige von der ehemaligen
Feuerwehrkapelle unter der Leitung von "Bemsel-Ernst" und "Herrenmüller-Sepp" 
und mit einem weiblichen Beistand das "Tröndle-Bertele" zusammen.
Auch Trötschler Sepp war einer, welcher die Fastnacht sehr unterstützte.
Originell verkleidet zogen sie von Wirtschaft zu Wirtschaft. 
Die Fastnacht in Todtmoos war wieder da!
 
 "Ein Lehrer vom Bodensee - Max Stegmeier" anno 1949
 
Max Stegmeier,ein Narr, wie er im Buche steht prägte in Todtmoos die 
Fastnacht mit Umzügen und Bälle.
Im Hotel "Altes Schwarzwaldhaus" veranstaltete er einen Fastnchtsball,
der unvergesslich blieb.
Auch unvergesslich blieben die Preismaskenbälle, die im Hotel Löwen, von
Lotte und Paul Umber organisiert worden waren, und später vom Sportverein
übernommen wurden.
 
"Die Neue Ära"
 
Die Jahre vergingen und die Zünfte traten ins Fastnachtsgeschehen.
Angeknüpft an alte Traditionen und doch begann eine neue Ära.
1967 wurde die Guggenmusik aus Mitgliedern - nur  Männer -
des Sportvereins gegründet.
1969 erschien der erste Narrenspiegel.
Gretel Faschian und Jurlande Kaiser riefen die heutigen Lebküchler ins Leben.
Es waren die Frauen der Guggenmusiker, die zum ersten Mal als Lebküchler
im Jahre 1973 am Fastnachtsgeschehen teilnahmen. 
Es wurden auch nur Frauen aufgenommen.
1974 wurde in Todtmoos Wolfgang Heuschmid zum neuen Bürgermeister
gewählt. Er hatte viel übrig für die Narretei. Somit wurde 1975
eine Narrenvereinigung gegründet.
Die organisierte Fastnacht, die hauptsächlich von Erwin Böhm geprägt war,
hielt auch in Todtmoos Einzug.
 
"Denkwürdiges Datum" anno 1977
 
1977 die heutige Narrenzunft Todtmoos wurde gegründet. Hauptinitialgründer
waren Brügermeister Wolfgang Heuschmid und Erwin Böhm. Sie trafen sich mit
begeisterten Narren im sogenannten "Schluuch" im Hotel am Kurpark. 
Man konnte sich in eine Liste eintragen und wurde somit Gründungsmitglied
der NZ-Todtmoos. 50 Mitglieder konnte die Narrenzunft an diesem Abend verbuchen.
So wurde die Guggenmusik 1969 und die Lebküchler 1973 und etwas später die
Hochkopfgeister 1977 zur einer Zunft. Erwin Böhm wurde einstimmig zum
Obernarr gewählt und Wolfgang Heuschmid wurde Vize. 
Im Jahre 1978 wurde die Tanzgarde ins Leben gerufen, die sich nach der
Fastnacht 1997 auflöste. Etwa 3 Jahre später gesellten sich die Moosgumper 1980
zur NZT dazu. 1988 wurden die Rabenschluchtteufel gegründet, die aber erst 1992
der NZT beigetreten sind. Einige Jahre begleitete die ´Zunft "Schüürebürzler" die NZ.
Seit 2009 gibt es in Todtmoos wieder eine Tanzgarde. - "Die Tanzmäuse".
Derzeit zählt die Narrenzunft Todtmoos mit Kindern 110 aktive Mitglieder.
 
"Vereinigung Hochrheinischer Narrenzünfte"
anno 1980
 
Seit 1980 gehört Todtmoos zu der "Vereinigung Hochrheinischer Narrenzünfte"
VHN, die im Jahre1964 von den Zünften: Karsau, Murg, Öflingen und
Schwörstadt gegründet worden sind. Auch Ryburg bzw. Möhlin (Schweiz)
gehört zur VHN.
Todtmoos war letztmals Ausrichter des VHN-Narrentreffen 2019.
Zum Umzug am Sonntag, den 24.02. waren es über 2.800 Hästräger,
die Todtmoos zum Beben brachten. 
Diese Narrentreffen werden im Wechsel der einzelnen dazugehörenden Gemeinden
und Städte ausgerichtet.